19.03.2012 - 2 Einwohnerfragestunde
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Gremium:
- Umweltausschuss Stadt Grevesmühlen
- Datum:
- Mo., 19.03.2012
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
Herr Neumann schlägt vor, den TOP 5 vorzuziehen, da Frau Sennewald vom Planungsbüro Mahnel ehrenamtlich hier ist und der TOP etwas ausführlicher behandelt wird. Die Einwohnerfragestunde soll dann nach diesem TOP folgen. Mit diesem Vorschlag sind alle Ausschussmitglieder einverstanden.
Einwohnerfragestunde als TOP5:
Herr Hering aus Hoikendorf, Birkenweg 1, informiert darüber, dass Herr Udo Weiß, ebenfalls aus Hoikendorf, Birkenweg, 2 gesunde Birken gefällt hat, der Umfang der Baumstubben beträgt ca. 1,50 m. Die Fällungen hat der Nachbar vorgenommen, damit er schnelleren Internetzugang hat und die Birken den Empfang störten. Der Anbau einer Antenne am Hausgiebel wäre auch möglich gewesen und dabei hätten die Birken nicht gestört. Herr Hering hat die Birkenallee vor ca. 30 Jahren gepflanzt, von denen waren vor 10 Jahren nur noch 5 übrig. Er fordert die Beseitigung der Baumstubben und die Vornahme von Ersatzpflanzungen in dieser Birkenallee. Die Stadt hätte hier keine Fällerlaubnis erteilen dürfen, auch sei diese Baumreihe über 100 m lang und steht unter besonderen Schutz. Er wirft Herrn Nordengrün und Herrn Neumann vor, die Genehmigung zur Fällung erteilt zu haben, so hat es Herr Weiß ihm gegenüber geäußert.
Herr Neumann erwidert, dass er bei Herrn Weihs war und die Birken angesehen hat. Diese hatten in einem Meter Höhe weniger als sechzig cm Umfang und als Allee sah er diese lückenhafte Baumreihe nicht an. Herr Weiß wollte einen besseren Internetzugang, da dieser gestört war. Er hat Herrn Weiß nahegelegt, bei einer Birke einen Teil der Kronen einkürzen zu lassen, aber auf keinem Fall eine Fällung befürwortet.
Es folgte nun eine emotionsgeladene Diskussion der Gäste und der Ausschussmitglieder zur Verwerflichkeit des hier geschilderten Handelns von Herrn Weiß.
Frau Hering teilt mit, dass Herr Weiß hier schon mehrere Bäume gefällt hat, auch auf seinem Grundstück, um einen besseren Blick auf die Ostsee zu haben. Wie kann solch ein Mensch nur aufs land ziehen.
Herr Subat fordert von der Stadt, eine Strafanzeige gegen Herrn Weiß zu stellen.
Herr Nordengrün führt an, dass die ganze Sache schief gelaufen ist, eine Fällerlaubnis wurde nicht erteilt. Herr Weiß wollte die Fällung auch nicht, der von ihm beauftragte Baumpfleger weigerte sich, Kroneneinkürzungen vorzunehmen und fällte die Bäume. Ihm sei dies sehr peinlich und er hat sich beim Bürgermeister dafür entschuldigt und ist natürlich bereit, Ersatzbirken zu pflanzen. Eine Strafanzeige wird überhaupt nichts bringen, da hier keine Straftat vorliegt. Die Staatsanwaltschaft wird kein Ermittlungsverfahren eröffnen und die Sache einstellen. So läuft es auch bei den ganzen Vandalismusschäden in Grevesmühlen, es kommt dabei nichts raus. Man sollte doch lieber sachlich darüber sprechen und eine Lösung finden.
Das Gros der Anwesenden besteht aber darauf, dass Herr Weiß für die Fällung bestraft werden muss.
Herr Schönfeld bittet die Anwesenden, doch hier sachlich zu bleiben und machte den Kompromissvorschlag, die Wurzeln zu entfernen und Ersatzbäume zu pflanzen.
Herr Subat wirft daraufhin Herrn Schönfeld vor, die Sache verschleiern zu wollen, da Herr Weiß ein Parteifreund sei.
Herr Bauer dringt auf die Feststellung, dass es sich bei der Baumreihe in Hoikendorf um eine nach § 19 LaNaSchAusfG geschützte Alle handelt und daher der Landkreis zuständig wäre.
Nach reger Diskussion sind sich dann die Anwesenden darüber einig, dass Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, der Vorschlag mit der Strafanzeige war zu krass geäußert.
Weiterhin bittet Herr Hering darum, das Areal des Turmhügels zu renaturieren, die Müllkippe zu beseitigen und den Abfluss wieder herzustellen. Die am Turmhügel wohnende Familie Kreimer hat Wasser im Keller, was vom Turmhügel reindrückt.
Weiterhin muss der Birkenweg verbreitert werden, oder es müsste ein Schild mit der Durchfahrtsbreite aufgestellt werden. Die Straßenlampen sollten denen aus den anderen Ortsteilen angepasst werden. Auch liegen Asbestabfälle am Turmhügel und müssten entsorgt werden.
Herr Bauer führt an, dass durch die Entwässerung aber auf keinen Fall eine Senkung des Wasserspiegels im Turmhügel geschehen darf.
Herr Subat weist darauf hin, dass einige Willkommensschilder an den Ortseingängen von Grevesmühlen beschädigt sind.
Herr Bauer fragt an, wie es mit den Powerbooten im Ploggensee weitergeht. Herr Nordengrün antwortet, dass die Stadt ihre Zustimmung gegeben hat und der Landkreis auch geben wird.
Herr Krause weist nochmals darauf hin, dass im Zuge der Gefahrenabwehr bei den losen Dachziegeln des Hauses August-Bebel-Straße 26, die Stadt sofort Maßnahmen einleiten muss. Weiterhin erklärt er sich bereit, mit Herrn Bauer die Obstbäume im Kastahner Weg zu beschneiden.
Herr Krause und Herr Bauer haben sich auf Grund der Aussage der Verwaltung angeboten, die teilweise auseinanderbrechenden und in einem schlechten Pflegezustand befindlichen alten Obstbaumsorten deshalb zu beschneiden, weil:
1. sich die Stadt nicht zuständig fühlt
2. die Stadt kein Geld für derartige Maßnahmen hat
3. die Stadt müsse extra für solche Maßnahmen einen Gutachter bestellen
4. und zu guter letzt mehrere Pflegeangebote einholen
Um diese wertvollen Bäume zu erhalten und um den ganzen Verwaltungsaufwand abzukürzen, dieses Angebot!
Anmerkung des Protokollanten:
Zur Angelegenheit der Fällung der Birken, war das Ordnungsamt mit einer Sachbearbeiterin des Landkreises am 22.03. vor Ort. Es wurde festgestellt, dass diese Baumreihe keine Allee nach § 19 LaNaSchAusfG darstellt, wie es Herr Bauer überzeugt darstellte. Herr Weiß erhält vom Landkreis die Auflage, hier zwei Birken wieder neu anzupflanzen. Im Nachhinein stellt sich aber heraus, dass die Birken auf einer Wasserleitung gepflanzt wurden, der Zweckverband stimmte einer Neuanpflanzung nicht zu. So wird Herr Weiß 2 Linden im Ort pflanzen.
Der Bauhof hat in der gleichen Woche den Asbest am Turmhügel entsorgt.
Für die Entwässerung am Turmhügel soll es ein Projekt geben und es sind dafür Mittel in diesem Jahr eingeplant.