16.01.2014 - 8 Vorstellung: Potenzielle Entwicklung des Sparka...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Gremium:
- Bauausschuss Stadt Grevesmühlen
- Datum:
- Do., 16.01.2014
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:30
- Anlass:
- Sitzung
Eine Bürgerin erkundigt sich im Vorfeld, ob auf dem Sparkassenplatz nicht ein Pflegeheim errichtet werden könnte. Der Bürgermeister sichert ihr zu, dass sie eine Antwort auf ihre zuvor ebenfalls schriftlich eingereichte Anfrage erhält.
Projektentwickler, Herr Lange, präsentiert eine mögliche Entwicklung des Sparkassenplatzes mit einem Neubau eines Lebensmittelmarktes mit 1.000 qm Verkaufsfläche, da es Ziel der Landesplanung ist, den Innenstadtbereich zu entwickeln. Er wirft ein, dass es einen Grund gibt, warum Lidl von dem Standort an der Rehnaer Str. weggegangen ist.
Herr Lange zeigt zugleich die Problemlagen des Standortes auf:
erhöhtes Verkehrsaufkommen an einem Schul- und Hortstandort
die Rudolf-Breitscheid-Str. müsste für den LKW-Verkehr ausgebaut werden
Sparkassenplatz bietet nur begrenzten Raum: lediglich 120 Stellplätze – in schmaler Ausführung – wären möglich. Herr Lange schlägt in diesem Zusammenhang vor, das Kinogelände mit Parkplätzen zu belegen.
Der Standort ist ebenfalls eine optische Herausforderung, da die Villen-Bebauung der Rosa-Luxemburg-Str. bei der Planung Beachtung finden sollte.
vorhandene Baumreihe auf dem Sparkassenplatz müsste gefällt werden.
Herr Lange schlägt zudem vor, das TLG-Gebäude in ein Drogeriemarkt und einen Bäcker mit Café umzunutzen.
Er sichert zudem die Übernahme der Kosten für das Bauleitverfahren zu.
Er gibt aber abschließend zu bedenken, dass das Projekt von der Bevölkerung wie auch von der Stadt akzeptiert werden muss.
Herr Reppenhagen weist zunächst darauf hin, dass die bestehenden Parkplätze auf dem Sparkassenplatz bereits jetzt oft belegt seien. Nach seiner Meinung schädigt dieses Projekt zudem die Innenstadt.
Herr Wulff ist über die präsentierte Planung entsetzt: Kind und Straßenverkehr passen nicht zusammen und sie gehe außerdem zu Lasten der Südstadt.
Herr Krohn hält die gezeigte Version zwar für interessant, aber den LKW-Verkehr für den Turnhallenberg abzuleiten, sei nicht möglich. Dem Abriss des Kino-Gebäudes zur Schaffung von Parkplätzen stimmt er ebenfalls nicht zu.
Herr Baetke spricht sich (u.a. wegen dem erhöhten Straßenverkehr) absolut gegen die Planung aus. Es widerspricht zudem dem „grünen Klassenzimmer“.
Frau Münter spricht sich für die Innenstadtverdichtung aus und versteht es nicht, warum hier eine Konfrontation zwischen der Südstadt und der Innenstadt aufgebaut werde. Sie steht dem Vorhaben positiv gegenüber und lobt, dass die Schwierigkeiten, die der Standort mitbringt, hier frühzeitig offen angesprochen werden.
Herr Pagels hält das vorgestellte Projekt für keine gute Lösung und auch Herr Ullerich plädiert eher dafür, das Projekt am Bahnhof voranzutreiben.
Herr Schulz wirft ein, dass das Vorhaben am Bahnhof bisher nur an der Größenordnung gescheitert ist.
Für Herrn Brockmann hat das VZ Potenzial und er schlägt vor, Markant zudem den Standort „Rehnaer Str.“ anzubieten
Nach Diskussion der Ausschussmitglieder haben nunmehr die anwesenden Einwohner und Gäste das Wort:
Herr Bendiks und Herr Bühring lehnen das Projekt auf dem Sparkassenplatz auf Grund der Nähe zur Schule und des Horts, des DRK-Kindergartens und der Bürgerwiese strikt ab: Kinder und erhöhtes (LKW-)Verkehrsaufkommen lassen sich unter keinen Umständen vereinen.
Herr Benthien erklärt, dass das Wohngebiet am Ploggenseering auch keinen Vollversorger hat und spricht sich strikt gegen die Ansiedlung eines Vollversorgers am Bahnhof aus.
Frau Dr. Will (spricht für Markant) erklärt, dass der ehem. Lidl-Standort seit Jahren angeboten wird und nicht angenommen wird. Dass die landesplanerische Stellungnahme 2.700 qm Verkaufsfläche für zuviel ansieht, sei schade, denn Märkte müssen diese Größe aufweisen, um zeitgemäß zu agieren (niedrigere Regale, breitere Gänge, …). Frau Dr. Will weist schließlich darauf hin, dass weder Markant noch Aldi allein an den Bahnhof gehen werde.
Frau Seidel von der Interessengemeinschaft „Südstadt“ erklärt, dass die Landesplanung zugegeben hat, dass die Südstadt unterversorgt sei. Zudem müssten ebenfalls die südlichen Umlandgemeinden betrachtet werden. Frau Seidel stellt abschließend die Frage, wer nun mit der Landesplanung diskutieren wird.
Der Ausschuss diskutiert nun abschließend:
Herr Pagels gibt zu bedenken, dass es nur gemeinsam mit der Landesplanung gehe.
Herr Krohn kann nicht nachvollziehen, warum sich die Landesplanung einem Stadtvertreterbeschluss entgegenstellt. Herr Schulz macht hierzu darauf aufmerksam, dass die gemeindliche Bauleitplanung sich den Zielen der Landesplanung anzupassen hat.
Herr Reppenhagen hält es für eine Illusion, Lebensmittelmärkte zu zwingen, bestimmte Flächen zu bebauen.
Herr Reppenhagen und Herr Neumann bedanken sich bei Herrn Lange. Herr Reppenhagen fragt die Ausschussmitglieder, ob heute ein Votum über die vorgestellte Planung abgegeben werden solle.
Herr Prahler schlägt hingegen vor, Herrn Lange die Chance zu geben, den Plan zu überarbeiten und in der nächsten Sitzung den Beschluss zur Einleitung des B-Plan-Verfahrens zu fassen.
Herr Lange resümiert, dass dies auf Grund der heute abgegebenen Einwendungen wohl unnötig sei. Er nehme es aber sportlich.