30.06.2022 - 8 Absprachen mit dem Sportverein

Reduzieren

Wortprotokoll

Der Bürgermeister erklärt, dass es der Wunsch der Gemeindevertretung aus der letzten Sitzung war, sich mit dem Sportverein auseinanderzusetzen.

 

Herr Kleiner informiert, dass es das Ziel war, die Ereignisse aus der letzten Zeit aufzuarbeiten, auch aus Sicht des Sportvereins. Die Probleme aus der Sicht der Gemeinde wurden erörtert und stellen sich hauptsächlich wie folgt dar:

 

1. Störung der Jugendarbeit mit Frau Heinze
Im Vorfeld der Gesprächsrunde wurde mit Frau Heinze gesprochen. Sie beklagte sich, dass sich in letzter Zeit die Tage häufen, an denen Punktspiele der alten Herren stattfinden (fast jeden 2. Freitag) und der Jugendraum dann für den Ausschank genutzt wird. Die Kinder und Frau Heinze müssen ab 18.00 Uhr den Raum verlassen, obwohl die Jugendarbeit bis 20.00 Uhr stattfindet. Sie gehen dann nach draußen. Die Gemeindevertreter sind der Ansicht, dass die Jugendarbeit Vorrang hat. Der FSV verfügt über eine eigene Küche und kann diese auch nutzen. Der Vorstand des FSV hat das zur Kenntnis genommen und rasche Klärung versprochen.

 

2. Massive Störungen bei Feiern im Gemeindesaal
Das betrifft u. a. verschwundene Getränke, Saufereien und Provokationen des FSV sowie nächtliche Ruhestörungen. Dies wurde von mehreren Personen bestätigt.
Alle Anwesenden sind sich darüber einig, dass ein ungestörtes Feiern und Wohnen in der Umgebung des Sportplatzes gewährleistet sein muss, trotz Spielbetrieb. Der Vorwurf der Getränkediebstähle wurde besprochen und können nicht nachgewiesen werden. Der Sportverein wehrt sich gegen diese Vorwürfe.

Gemeindevertretung und Vorstand erarbeiten gemeinsam die Idee, die Küchenausgabe permanent zu verschließen. Auch der Saal sollte ein neues Schloss bekommen und den Schlüssel erhält der Bürgermeister. Ruhestörungen müssen abgestellt werden. Eine allgemeine Begrenzung des Aufenthaltes nach Fußballspielen wird vom Verein als nicht sinnvoll und durchsetzbar erachtet. Deshalb ergeht der Vorschlag, dass derjenige mit der Schlüsselgewalt auch die volle Verantwortung für den Ablauf der Veranstaltungen hat.

Bei Mannschaftsfeierlichkeiten sollte die Lautstärke der Musik nach 22.00 Uhr reduziert und alles unterlassen werden, was die allgemeine Nachtruhe verletzt. Die Schlüsselgewalt bleibt bei einem vom Vorstand begrenzten und zuverlässigen Personenkreis (ohne Weitergabe an andere Personen).

 

3. Es bedarf einer besseren Kommunikation zwischen der Gemeindevertretung und dem Vorstand des Sportvereins. Fußballspiele und private Feiern sind meist langfristig geplant. Es wäre sinnvoll im Schaukasten Listen auszuhängen, die aufzeigen, wann der Saal gebucht ist bzw. wann der Verein Punkt- oder Freundschaftsspiele abhält.

Wenn Feiern und Punktspiele zeitmäßig zusammenfallen, verpflichtet sich der Verein, die Veranstaltung um 21.00 Uhr zu beenden. Der Vorstand erklärte, dass eine Verlegung von Spielen nach Upahl leider ausgeschlossen ist, da der Platz in Upahl dafür nicht geeignet ist.

 

Als Beispiel wird der 13.05.22 angeführt, wo im Saal eine Hochzeit gefeiert wurde und gleichzeitig ein Pokalspiel der „Alten Herren“ stattfand.

Herr S. Rahn schildert das Problem aus Sicht des Vereins. So beklagt der Sportverein, dass das Gebäude (der Vorraum) besonders in der spielfreien Zeit stark verschmutzt ist. Es wird davon ausgegangen, dass die Verschmutzung durch die Jugendlichen herbeigeführt wurde.

Da der Verein die Reinigungskosten selbst trägt, würde er es begrüßen, wenn hier auf mehr Sauberkeit geachtet wird.
Es wird diesbezüglich zugesichert, dass durch die Gemeindevertretung noch einmal das Gespräch mit Frau Heinze gesucht wird.

 

Frau Rogge informiert, dass sie bereits den Kontakt mit Frau Heinze hergestellt hat. Frau Heinze erklärt, dass die Räume nach jeder Jugendbetreuung durch die Verantwortlichen gefegt und gewischt. Diese Verschmutzungen können nur von Personen verursacht worden sein, die sich nach der Jugendbetreuung im Gemeindehaus aufhalten.

Von Seiten des Bürgermeisters gibt es die Vorwürfe, dass Spielgeräte durch Mitglieder des Vereins beschädigt wurden. Davon haben die Gemeindevertreter sowie der Vorstand des Vereins aber keine Kenntnis und fordern Aufklärung.

Der Vorstand bittet darum, über anstehende Reparatur- und Sanierungsarbeiten im Vorfeld informiert zu werden.

 

Es besteht Einigkeit, dass unbedingt eine bessere Kommunikation zwischen Gemeindevertretung und Sportverein nötig ist. Deshalb ergeht der Vorschlag, dass ein Vertreter des Vorstandes vom Sportverein regelmäßig an den Gemeindevertretersitzungen teilnimmt. Das gleiche gilt auch die die Sitzungen des Sportvereins für einen Vertreter der Gemeindevertretung.

 

Die Lösungsansätze werden noch einmal zusammengefasst:

  • Frau Heinze nutzt den Jugendraum freitags von 14 – 20 Uhr.
  • Der Gemeindesaal und das Sportlerheim werden räumlich voneinander getrennt.
  • Derjenige, der bei Veranstaltungen des FSV die Schlüsselgewalt hat, trägt die volle Verantwortung für einen gesitteten Ablauf und die Einhaltung der Nachtruhe ab 22.00 Uhr.
  • Wenn Punktspiele des Vereins und Feiern im Saal zusammenfallen, endet die Veranstaltung um 21.00 Uhr.
  • Private Feiern und Spiele des FSV werden besser miteinander abgestimmt.
  • Freundschaftsspiele werden an Tagen, an denen Veranstaltungen im Gemeindesaal geplant sind, nicht durchgeführt.

 

Ergänzend kann gesagt werden, wenn jeder aufeinander Rücksicht nimmt, bräuchte man keine Regeln aufstellen.

Es handelt sich hier um ein mehrfach genutztes Gebäude handelt.

 

Der BM weist den Sportverein noch einmal grundsätzlich darauf hin, dass der Raum jeden Freitag von 14 – 20 Uhr durch die Jugendbetreuung mit Frau Heinze genutzt wird.

 

Der BM kritisiert die Mitglieder des Vorstandes des Sportvereins und stellt klar, dass sämtliche Forderungen einzig Sache des Sportvereins sind. Wenn der Vorstand des Sportvereins seiner Verantwortung gerecht werden und ausufernde Veranstaltungen unterbinden würde, gäbe es diese Beschwerden nicht.

Desweiteren fordert der Bürgermeister eine Klärung, wie die Gemeinde Upahl zum Sportlerheim Testorf steht. Es kann nicht sein, dass die Gemeinde Testorf-Steinfort als Werbeträger für die Gemeinde Upahl steht. Wenn Upahl sich nicht ebenfalls um den Platz kümmert, ist die Gemeinde Testorf-Steinfort nicht länger bereit, die Kosten allein zu tragen.
Wenn sich die Gemeinde Upahl sich nicht dazu bereiterklärt, innerhalb von 12 Monaten bis zum nächsten Saisonbeginn sich zu beteiligen, muss nach Ansicht des Bürgermeisters eine Männermannschaft eingespart werden.

 

Der Sportverein ist aufgefordert, die Personen namentlich zu benennen, damit diese Personen zur Verantwortung gezogen und ein Hausverbot ausgesprochen werden kann.

 

Herr Rahn räumt ein, dass die Personen namentlich bekannt sind, diese aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht gemeldet werden. Es wurden innerhalb des Sportvereins mit den betreffenden Personen Aussprachen geführt und deutlich gemacht, dass es solche Vorfälle nicht mehr geben darf. Entschuldigungen wurden in Form der Stellungnahme des Sportvereins ausgesprochen.

Es wurde ein Konzept ausgearbeitet, was es jetzt umzusetzen gilt. Das Gespräch mit der Gemeinde Upahl wird gesucht.

 

Nach heftiger und sehr kritischer Diskussion kommen die anwesenden Gemeindevertreter überein, dass abgewartet wird, inwieweit der Sportverein in der Lage und auch bereit ist, die hier gemachten Festlegungen zu erfüllen.

 

Herr Lübbert macht deutlich, dass für die Kommunikation zwischen Gemeindevertretung und Sportverein ein angemessener Ton gefunden werden sollte, stimmt aber zu, dass es diesbezüglich gewisse Konsequenzen geben muss.

Herr Kleiner bekräftigt, dass es sich bei allen Regeln lediglich um Vorschläge handelt, wie zukünftig vernünftig miteinander umgegangen und gegenseitig Rücksicht genommen werden kann.

 

Herr Vitense nimmt in seiner Funktion als Bürgermeister das Hausrecht wahr und legt fest, dass bis zur Klärung keine Männermannschaften in den Gemeindesaal dürfen.