15.06.2020 - 17 Antrag der SPD Fraktion zur Stadtentwicklung

Herr Baetke erläutert den Antrag zur Stadtentwicklung.

Herr Zachey sieht darin eine Maklertätigkeit. Er gibt zu bedenken, dass evtl. viele Mitarbeiter bei einem Standortwechsel weitere Fahrwege haben.

Herr Bendiks richtet die Frage, wieviel Prozent der Tippgeber erhalten soll, an die SPD Fraktion. 

Herr Baetke teilt mit, dass die Angabe für den Prüfauftrag offen gelassen wurde.

Herr Krohn äußert sich kritisch zur Sache. Durch den Prüfauftrag wird unnötig Personal gebunden. Er sieht darin eine Maklertätigkeit durch die Stadt, welche nicht Aufgabe der Stadt ist. Der Tippgeber sollte von seinem Chef entschädigt werden. Er gibt außerdem zu bedenken, dass hier auch Strohmänner tätig werden könnten.

Frau Münter möchte wissen, ob es so ein Modell bereits irgendwo gibt?

Herr Zachey kritisiert die Finanzierung eines solchen Vorschlages mit öffentlichen Geldern.

Herr Fett würde bei Ausschluss auch gewählte Kommunalpolitiker aufnehmen. Er spricht sich gegen diesen Antrag aus.

Herr Baetke betont, dass es sich nur um einen Prüfauftrag handelt.

Sachverhalt:

Begründung:

Das lokale Wachstum der Wirtschaft in Grevesmühlen ist beschränkt und kann nur geringe

Impulse für die Schaffung weiterer sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze bieten.

Signifikante externe Impulse sind in den letzten Jahren ausgeblieben, so dass sich die Zahl der Arbeitsplätze vor allem im produzierenden Gewerbe nicht steigern konnte.

Einen besonderen negativen Effekt ereilte die Stadt mit der Schließung von Baltic Elektronik

und dem Wegfall von rund 120 Arbeitsplätzen. Erhoffte wirtschaftliche Belebungen in Form von Ansiedlungen durch die Aktivitäten der MV Werften in Wismar sind bisher ausgeblieben. 

Zwar ist die Arbeitslosenquote auf einem der niedrigsten Stände der letzten 20 Jahre, doch ist dieses vor allem durch eine steigende Anzahl von Pendler getrieben.

Werbewirksame kommunale Vermarktungsaktivitäten sind nicht bekannt und die Verknüpfung mit der WFG NWM oder anderen Akteuren (z.B. Invest in MV) zeigen bisher keine nennenswerten Resultate um externe Unternehmen anzusiedeln.

Die Suche nach Unternehmen/Investoren, welche sich erweitern wollen, einen neuen oder

weiteren Standort suchen, ist schwierig. Meistens kennen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens die Unternehmen am besten. Dieses Potenzial sollte genutzt werden, in dem den Personen, welche entsprechende Hinweise liefern, bei positiven Vertragsabschluss eine Prämie ausgezahlt werden.

Mögliche Vorgehensweise:

1. Die Person (Tippgeber)sendet an die Stadt Grevesmühlen den Unternehmensnamen mit

Ansprechpartner und der Begründung, warum es Investieren /Erweitern / Ansiedeln will/muss.

2. Verwaltung nimmt Kontakt mit dem Unternehmen auf, bewirbt den Standort und zeigt

Ansiedlungs- und Fördermöglichkeiten auf

3. Unternehmen siedelt sich in einem der kommunalen Gewerbegebiete der Stadt an

4. Der/Die Tippgeber(in) erhalten eine Provision in Höhe von X% des Kaufpreise für

das Gewerbegrundstück oder einen Fixbetrag.

Controlling:

Die Stadtvertretung erhält 1⁄2 jährlich einen Bericht, wie viele Personen Unternehmen

vorgeschlagen haben und wie der aktuelle Stand ist.

Gründe für eine Nichtansiedlung sollen gesammelt und analysiert werden und in zukünftige

Planungen mit einfließen.

Ausschluss:

Ausgeschlossen sind Personen aus der Verwaltung, Inhaber / Geschäftsführung und

Familienangehörige des Inhaber und der Geschäftsführung des Unternehmens, beauftragte

Personen / Unternehmen die für ein Unternehmen einen Standort suchen (z.B. Architekten,

Ingenieure, Projektentwickler) sowie regionale Ansiedlungsagenturen (WFG, Invest MV,

Makler).

Beschluss:

Der Bürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob die Einführung eines Prämienmodels für die

Vermarktung von kommunalen Gewerbeflächen für alle natürlichen Personen möglich ist.

Abstimmungsergebnis: